
Ziel: Zertifizierung zu 100%


Gemeinsame Erzeugung mit größtmöglicher Rücksicht auf die Umwelt ist für eine geschützte Herkunftsbezeichnung mit hohem Bekanntheitsgrad geradezu Pflicht.
„Gemeinsamer Fortschritt ist besser als vereinzelte Heldentaten“. Dieses Sprichwort ist den Menschen in der Champagne, die stets darauf bedacht waren, die gesamte Branche in ihr Engagement für kontinuierliche Verbesserung einzubeziehen, Inspiration und Leitspruch zugleich.
Die Akteure der Branche setzen auf freiwilliges Engagement
Ob und wie weit sich der Einzelne engagieren will, bleibt jedem selbst überlassen. Die Branche begleitet die Akteure im Weinberg in ihren Bestrebungen, schreibt jedoch keineswegs vor, wie sie sich zu verhalten haben oder welche Verpflichtungen sie eingehen müssen. Ziel ist es, jeden Einzelnen anzuregen, einen Ansatz zu wählen, der sich mit seinen individuellen Randbedingungen vereinbaren lässt (nachhaltiger Weinbau in der Champagne, Nachhaltigkeitszertifikat Viticulture Durable en Champagne, HVE (Haute Valeur Environnementale), Biologischer Anbau...). Wir sind der festen Überzeugung, dass wir die größte Wirkung erzielen können, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen!

Die Entwicklung der Umweltzertifizierungen in der Champagne erfreut sich einer ausgezeichneten Dynamik. Seit 2018 (dem Jahr, in dem wir unsere ehrgeizigen Pläne gefasst haben) erreicht die Zahl der zertifizierten Flächen und Betriebe jedes Jahr die gesetzten Ziele. Nach und nach beteiligen sich immer mehr Akteure der Branche an diesem Ansatz.
Ein Ansatz, der alle einbezieht, Winzer wie Champagne-Häuser!
Auch die Champagne-Häuser und Genossenschaftskellereien wirken an diesen Initiativen mit und begleiten die angeschlossenen Winzerinnen und Winzer auf ihrem Weg. Einerseits durch direkte Unterstützung, aber auch durch die Aufwertung der gekauften Trauben: indem sie bereit sind, für Trauben aus zertifiziertem Anbau mehr zu bezahlen, fördern sie den Übergang zu einem nachhaltigeren Weinbau.
Ganz konkret äußert sich dieses gemeinsame Engagement in verschiedenen Aktionen:
- Einrichtung von „Vignes Lab'“;
- Bereitstellung verschiedener Instrumente zur Begleitung der Betriebe: „Enviro“-Portal, praktischer Leitfaden, strukturelle Vereinbarungen zur Begleitung der Ansätze, Unterstützung bei der Kommunikation rund um die verschiedenen Ansätze usw.
Unter das Konzept „Vignes Lab'“ fällt eine ganze Reihe partizipativer Innovationsansätze. Ziel der Initiativen ist es, technische und ökologische Probleme im Weinbau zu lösen. Der Comité Champagne und seine Partner stehen den Betrieben bis zum erfolgreichen Abschluss der Projekte mit technischer Betreuung zur Seite. Die gezielt entwickelten Instrumente und Methoden werden an die Partner weitergegeben und sollen möglichst viele Interessenten erreichen.
Heute gibt es in der Champagne bereits 5 Vignes Lab'. Jeder Standort konzentriert sich auf ein bestimmtes Thema, zum Beispiel:
- Management der Sicherheitsabstände zu Anwohnern (DSR) mit resistenten Sorten;
- Gemeinsame Anpflanzung von Hecken;
- Entwicklung der Methode gepoolter Audits zur Reduzierung der Zertifizierungskosten;
- Kollektives Managementsystem zum Schutz der Biodiversität;
- Einführung von Instrumenten und Methoden, um das Ziel „100% zertifiziert“ zu erreichen.
Die genannte Anzahl wird nicht lange auf diesem Stand bleiben, da zu erwarten ist, dass neue Gruppen eingerichtet werden, die sich mit weiteren Themen wie z. B. der CO2-Neutralität beschäftigen.
Ziel bis 2030: 100% zertifiziert
Bis 2030 strebt das Weinbaugebiet die Umweltzertifizierung für 100% seiner Betriebe an. Dazu werden seit 2014 Audits von einer unabhängigen Organisation durchgeführt.
Die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend: über 60% der Flächen sind bereits zertifiziert. 25% der Produktion sind außerdem nach ISO 14001 zertifiziert, einem Ansatz, der darauf abzielt, Umweltschutz in das Unternehmensmanagement zu integrieren.
Umweltzertifizierungen in der Champagne im Jahr 2022 (Flächen)

Anforderungsgerechte Zertifizierung für die Branche: Zertifizierung für nachhaltigen Weinbau in der Champagne
Die Champagne gibt sich nur mit Spitzenleistungen zufrieden und hat in diesem Bestreben ihren eigenen Bezugsrahmen für nachhaltigen Weinbau entwickelt, der vom Landwirtschaftsministerium anerkannt wird. Wie auch bei anderen nationalen Umweltzertifizierungen übernimmt eine anerkannte unabhängige Zertifizierungsstelle die Prüfung des Betriebs und die Vergabe der Zertifizierung.
Ein anspruchsvoller Standard auf Grundlage von 99 Kriterien, von denen einige aus dem HVE-Standard übernommen wurden, andere aber noch weiter gehen: 59 Kriterien sind speziell auf die ehrgeizigen Ziele der Champagne zugeschnitten.
Pflanzenschutzstrategie
Düngemanagement
Schutz der biologischen Vielfalt
Schutz des Terroirs und Valorisierung der Landschaften
Verantwortungsvoller Umgang mit Abfall und Nebenprodukten
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks
Diese Kriterien lassen sich in sechs große Themenbereiche unterteilen:
- Pflanzenschutzstrategie;
- Düngemanagement;
- Schutz der biologischen Vielfalt;
- Schutz des Terroirs und Valorisierung der Landschaften;
- Verantwortungsvoller Umgang mit Abfall und Nebenprodukten;
- Reduzierung der CO2-Bilanz.
Der Erwerb der Zertifizierung erfolgt in drei Schritten: zunächst durch Einhaltung der Vorschriften als grundlegende Voraussetzung für den Zertifizierungsprozess, dann durch die Weiterentwicklung der Praktiken, um die HVE-Zertifizierung (Haute Valeur Environnementale) zu erlangen, und schließlich die Umsetzung von Maßnahmen zur Erfüllung der spezifischen Anforderungen der Champagne, die über die HVE-Zertifizierung hinausgehen.
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